Informationen zur EU-Pflanzengesundheitsverordnung (EU) 2016/2031

Informationen zur EU-Pflanzengesundheitsverordnung (EU) 2016/2031 und der dazugehörigen am 18. Oktober 2019 abgestimmten Durchführungsverordnung Änderungen im Amtlichen Anerkennungsverfahren – Häufig gestellte Fragen

Vermehrung von Futterpflanzen in Deutschland 2019

Vermehrung von Sommergetreide in Deutschland 2019

Vermehrung von Wintergetreide in Deutschland 2019

Wintergetreide-Vermehrung 2019 in Niedersachsen

9. gemeinsame Saatguttagung der Landwirtschaftskammer Niedersachsen und des Verbandes Niedersächsischer Saatguterzeuger e. V. – zugleich 66. Mitgliederversammlung des VNS

Aktuelles zur Saatenanerkennung

Ein Beitrag von Herrn Thiel auf der 66. Mitgliederversammlung

Angaben zur Vermehrung von Mähdruschfrüchten 2018

Ein Beitrag von Jens Knieke auf der 66. Mitgliederversammmlung

Genbanken – Grundlage künftiger Pflanzenzüchtung

Eine Zusammenfassung von Herrn Thiel

Ein Beitrag von Priv.-Doz. Dr. Andreas Börner vom Leibniz-Institut für Pflanzengenetik und Kulturpflanzenforschung auf der 66. Mitgliederversammlung

Auszeichnung von hervorragenden Vermehrungsbetrieben für Saatgetreide 2019

Saatgut: Vier Vermehrungsbetriebe wurden geehrt

Dürre 2018 sorgt für geringe Erträge und Erlöse – Qualität gut

Uelzen – Die Vermehrung von Getreide- und Gräsersaatgut stellt höchste Anforderungen an die ackerbaulichen Fähigkeiten von Landwirtinnen und Landwirten. Die vier besten Betriebe Niedersachsens wurden am 19. Februar in Uelzen vom Verband der Niedersächsischen Saatguterzeuger (VNS) ausgezeichnet. Mit dem Titel „Premium-Vermehrungsbetrieb Saatgut Niedersachsen“ dürfen sich für das kommende Jahr folgende Betriebe schmücken: Betrieb Krull aus Otze/Burgdorf (Region Hannover), Betrieb Müller aus Bienenbüttel (Landkreis Uelzen), die Noltemeier GbR aus Balge (Landkreis Nienburg) und der Betrieb Weber-Schönian aus Cremlingen (Landkreis Wolfenbüttel).

„Diese Auszeichnung zeigt eindrucksvoll, dass die geehrten Betriebe ihr Handwerk auch unter extremen Witterungsbedingungen verstehen“, sagte Dr. Thomas Stadler, Vorsitzender des Ausschusses Pflanzenbau der Landwirtschaftskammer Niedersachsen, der den verhinderten Kammerpräsidenten Gerhard Schwetje vertrat. Er erinnerte an die Dürre des vergangenen Jahres und an die deutlich geringeren Erträge, unter denen auch die Vermehrungsbetriebe zu leiden hatten. Ebenfalls seien die Körner häufig kleiner ausgefallen als sonst, allerdings stimmten die für ein Saatgut wichtigen Parameter Keimfähigkeit und Triebkraft. „Am Ende hatten wir eine gute Qualität. Angesichts der geringen Erträge und Erlöse liegt aber ein schwieriges Jahr hinter uns“, fasste Stadler das Jahr 2018 aus Sicht der Saatgutvermehrung zusammen.

Dr. Thomas Stadler, Vorsitzender des Ausschusses Pflanzenbau der LWK Niedersachsen

 

„Die qualitativen Auswirkungen sind weniger schlimm ausgefallen als befürchtet“, bestätigte auch der VNS-Vorsitzende, Albrecht Brammer. Bei den Feldbesichtigungen hätten sich die Aberkennungen als Saatgut auf annähernd normalem Niveau bewegt. Lediglich Wintertriticale machte da eine Ausnahme. Brammer bezeichnete die Vermehrungsbetriebe als entscheidendes Glied der Wertschöpfungskette. „Gibt es keine Vermehrer, dann gibt es auch kein Saatgut“, sagte er. Damit das auch von den landwirtschaftlichen Kunden stärker wahrgenommen wird, forderte er die Vermehrungsbetriebe auf, stärker auf die Bedeutung ihre Arbeit hinzuweisen. Um mit dieser Aussage durchzudringen, richtete er einen Appell an die gesamte Saatgutbranche, unter dem Slogan „Saatgut gibt Sicherheit“ die Öffentlichkeitsarbeit weiter zu optimieren.

 

Albrecht Brammer, Vorsitzender des Verbandes Niedersächsischer Saatguterzeuger

 

Zu den Gewinnern:

Auf dem Kartoffel- und Gemüsehof Krull in Otze/Burgdorf (Region Hannover) wird seit mehr als 30 Jahren Getreide vermehrt. Außerdem stehen Kartoffeln, Zuckerrüben und Gemüse auf den Feldern. Auf dem 156-Hektar-Betrieb wurden im vergangenen Jahr auf 30,5 Hektar (ha) Wintertriticale und Sommergerste vermehrt. (Vermehrungsorganisation Getreide: Raiffeisen-Warengenossenschaft Osthannover eG, Uetze)

Cord-Wilhelm Müller vermehrt auf seinem Betrieb in Bienenbüttel (Landkreis Uelzen) seit über zehn Jahren Getreide. Darüber hinaus werden auf dem Betrieb Kartoffeln und Zuckerrüben angebaut. 2018 dienten von den 200 ha Ackerfläche 37,5 ha für die Saatgutvermehrung von Winterweizen und Wintertriticale. (Vermehrungsorganisation Getreide: Vereinigte Saatzuchten eG, Ebstorf)

Die Noltemeier GbR in Balge (Landkreis Nienburg/Weser) vermehrt seit 1995 Getreide. Der Betrieb bewirtschaftet 286 ha Ackerflächen. Davon wurden im zurückliegenden Jahr 62,8 ha für die Getreidevermehrung genutzt. Ausgezeichnet wurde der Betrieb für die Vermehrung von Wintergerste, Winterweizen und Sommergerste. (Vermehrungsorganisation Getreide: L. Stroetmann Saat, Münster)

Auf dem Betrieb Weber-Schönian im Cremlingen (Landkreis Wolfenbüttel) wird bereits seit 1950 in dritter Generation Vermehrung betrieben. Heute bewirtschaftet Bernd Weber-Schönian 220 ha Ackerfläche. 2018 wurde auf 32 ha Gräsersaatgut vermehrt. Die Auszeichnung gab es für die Fruchtarten Deutsches Weidelgras (Rasentyp), Deutsches Weidelgras (Futtertyp) und Wiesenlieschgras. (Vermehrungsorganisation Gräser: Deutsche Saatveredelung AG, Lippstadt)

Zum Wettbewerb:

Alle geehrten Betriebe hatten bei der Bewertung ihrer Vermehrungsflächen hervorragend abgeschnitten und annähernd die maximal möglichen 195 Punkte erreicht. Bei der für die Bewertung durchgeführten Feldbesichtigung wird unter anderem die Entwicklung des Bestandes begutachtet. Außerdem wird der sogenannte Fremdbesatz, das sind unerwünschte Fruchtarten und Unkräuter, untersucht. Auch die Laboruntersuchungen zur Gesundheit des Saatguts fließt in das Ergebnis, dem etwa 20 Einzelkriterien zugrunde liegen, ein.

Ein Betrieb muss mindestens zwei Fruchtarten auf mindestens 20 ha (Gräser 10 ha) vermehren, um im Wettbewerb berücksichtigt zu werden. Von den 600 Betrieben, die in Niedersachsen Saatgut für Getreide und Gräser vermehren, erfüllen etwa 250 diese Kriterien. Die Vermehrungsflächen aller Betriebe werden von neutralen Fachleuten begutachtet, und die Ergebnisse fließen in den Wettbewerb ein. Über die Sieger entscheidet eine unabhängige Kommission, die sich aus Vertretern der Landwirtschaftskammer, des Landvolkverbandes, des Landwirtschaftsministeriums und der Saatgutbranche zusammensetzt.

 

 

Dürfen ihren Betrieb für ein Jahr mit dem Prädikat „Premium-Vermehrungsbetrieb Saatgut Niedersachsen“ schmücken (mit Plakette von links): Cord-Wilhelm Müller, Marc Krull, Eckart Noltemeier, Bernd Weber-Schönian. Es gratulierten (hintere Reihe von links) Ulrich Löhr, Landvolk Niedersachsen, Dr. Thomas Stadler, Landwirtschaftskammer Niedersachsen, Dr. Volker Garbe, niedersächsisches Landwirtschaftsministerium, Albrecht Brammer, Verband Niedersächsischer Saatguterzeuger, sowie (vorne links) Willi Thiel, Landwirtschaftskammer und Verbandsgeschäftsführer.

 


Befanden als Mitglieder der Auswertungskommission über die Preisvergabe (von links): Albrecht Brammer, Vorsitzender des Verbandes Niedersächsischer Saatguterzeuger, Ulrich Löhr, Vizepräsident Landvolk Niedersachsen, Andreas Otte, Vertreter der Saatgutbranche (KWS), Dr. Volker Garbe, niedersächsisches Landwirtschaftsministerium, Willi Thiel, Landwirtschaftskammer Niedersachsen und Verbandsgeschäftsführer.

 

Bildnachweis: Landwirtschaftskammer Niedersachsen/Hollweg

 

Die ausgezeichneten Vemehrungsbetriebe

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