Rundschreiben 2/2024
Rundschreiben 1/2024 - Änderung der Geschäftsführung
Zur Vermehrung 2024 angemeldete Sommergetreide-Flächen in Niedersachsen im Vergleich zu den beiden Vorjahren in Hektar
Zur Vermehrung 2024 angemeldete Flächen von Gräsern, Leguminosen, Ölpflanzen und anderen Arten in Niedersachsen im Vergleich zu den beiden Vorjahren
Zur Vermehrung 2024 in Niedersachsen vorläufig angemeldete Wintergetreide-Flächen im Vergleich zu den beiden Vorjahren
Einladung zur 13. gemeinsamen Saatgut-Tagung der Landwirtschaftskammer Niedersachsen und des Verbandes Niedersächsischer Saatguterzeuger e. V.
Bildnachweis: Jörg Ehrhardt
Für weitere Fragen zur Veranstaltung wenden Sie sich bitte an Dr. Matthias Benke, Tel. 0511/3665-4370
Auszeichnung von hervorragenden Vermehrungsbetrieben für Saatgetreide 2023
Für Ihre Verdienste für die erstklassige Vermehrung von Saatgetreide, Gräser und
Großkörnige Leguminosen wurden vier niedersächsische Betriebe bereits im Rahmen der
70. Mitgliederversammlung am 8. Mai 2023 seitens des VNS und der
Landwirtschaftskammer Niedersachsen geehrt. Am 28. und 30.6. erhielten diese vier
Betriebe, im Folgenden alphabetisch genannt, im Rahmen einer Betriebsrundfahrt ein
hochwertiges Hofschild aus Messing (Bild1).
Die Gräflich Bernstorffschen Betriebe bewirtschaften in Gartow an der Elbe eine
landwirtschaftliche Nutzfläche von 803 ha unter ökologischen Bedingungen. Davon sind
460,9 ha Ackerfläche. Davon beträgt die Vermehrungsfläche 39,81 ha mit den
Vermehrungsfruchtarten Blaue Süßlupine, Futtererbse und Ackerbohne. Der Betrieb liegt am
Gartower See im Landkreis Lüchow-Dannenberg. Neben der Landwirtschaft wird auch
Forstwirtschaft betrieben und die historische Bausubstanz des Haupthauses wird in Teilen
auch für Veranstaltungs- und touristische Zwecke genutzt.
(Bild 2 von links nach rechts: stv.
Vorsitzender A.-K. Lauenstein, Verwalter Carl-Philipp Dicke-Wentrup, Graf Bernstorff,
Vorsitzender VNS A. Brammer).
Der Betrieb Wilhelm Günther, ansässig in Hanstedt II bei Uelzen arbeitet unter
konventionellen Bedingungen auf einer landwirtschaftlichen Nutzfläche von 120 ha mit einer
Ackerfläche von 85 ha. Die Vermehrungsfläche liegt bei 36 ha mit den
Vermehrungsfruchtarten Winterweizen, Winterroggen und Wintergerste. 35 ha Grünland
werden für 80 Milchkühe plus Nachzucht bewirtschaftet. Im letzten Jahr wurde die SilomaisErnte
auf dem Betrieb für einen Youtube-Kanal mit der Kamera begleitet. Alle Flächen
können beregnet werden.
(Bild 3: A. Brammer, Wilhelm Günther, A.-K. Lauenstein, Torben
Stecker VO-Firma VSE/Geno-Saaten).
Die Peper GbR hat ihren Betrieb in Marxen mit einer landwirtschaftlichen Nutzfläche von 150
ha. Ein Drittel der Flächen werden für die Vermehrung genutzt und außerdem noch 15 ha an
Pflanzkartoffeln vermehrt. Vermehrt werden die Fruchtarten Hafer und Wintergerste. Die
GbR besteht zwischen den Eheleuten Ruth und Dieter Peper. Neben dem Standort in
Marxen konnte 1990 auch der Betrieb in Bad Doberan wieder aufgenommen werden. Nach
Aufgabe der Milchviehhaltung in 2009, stieg die Peper GbR in die Getreidevermehrung ein.
Die zum Betrieb gehörende Forstwirtschaft wird durch den Partner der Tochter betrieben und
generiert im eigenen Sägewerk weitere Wertschöpfung.
(Bild 4: A. Brammer, Vater Dieter
Peper und Tochter in der Mitte mit dem Schild, A.K. Lauenstein, zwei Mitarbeiter).
Die Wirtschaftsbetriebe Meppen (WBM) bei Lathen im Emsland sind der Bundesanstalt für
Immobilienaufgaben unterstellt. Die WBM bewirtschaften eine landwirtschaftliche Nutzfläche
von1970 ha, wovon 1832 ha als Ackerfläche genutzt werden und davon auch seit einigen
Jahren 182 ha ökologisch bebaut werden. Die Vermehrung mit den Fruchtarten
Wintertriticale, Hybridroggen und Hybridgerste erfolgt auf 457 ha und werden auch selbst
aufbereitet. Die Wirtschaftsbetriebe Meppen an der Deutsch-Niederländischen Grenze sind
seit 1957 Staatsbetrieb. Zuvor wurden sie als Kruppsche Güter nach ihrer Gründung 1930
bewirtschaftet. Von den ehemals sieben Gütern wird jetzt noch das Gut Rupennest und Teile
vom Gut Cuntzhof genutzt, wobei letzteres ausschließlich als Kartoffellager dient. Seit Mitte
der 1970er Jahre wird Vermehrung betrieben. Die Wirtschaftsbetriebe Meppen haben selbst
VO-Status. Nahezu das gesamte Gelände wird zeitweilig, also i.d.R. tagsüber, für
Schießzwecke der Bundeswehr genutzt, was besondere Herausforderungen für die
Bewirtschaftung aber auch für die Saatenanerkennung beinhaltet.
(Bild 5: Betriebsleiter WBM
Martin Möllering, Frau Dr. Christina Müller, Abteilungsleiterin in der Bundesanstalt für
Immobilienaufgaben) .
Eingeflossen in die Bewertung sind alle Vermehrungsschläge der Betriebe mit allen
gesetzlich vorgeschrieben Qualitätskriterien wie Sortenreinheit, Freiheit von Besatz,
Gesundheit und wie bei den WBM, die das Getreide selbst aufbereiten, Keimfähigkeit,
Reinheit, Besatz etc. Hier hatten die Betriebe sich die Note sehr gut erarbeitet und machen
somit auch Werbung für hervorragendes Saatgut aus Niedersachsen. Diese Auszeichnung
wird seit vielen Jahren jährlich verliehen.
Übergabe der Hofschilder
Zur Vermehrung 2023 in Niedersachsen angemeldete Wintergersten-Flächen im Vergleich zu den beiden Vorjahren
Zur Vermehrung 2023 in Niedersachsen angemeldete Wintergersten-Flächen im Vergleich zu den beiden Vorjahren
Wintergetreide-Vermehrung Niedersachsen 2023 vorlaeufig_20230517.pdf (98,1 KiB)
Angemeldete Vermehrungsflächen der bedeutendsten Wintergetreide-Arten in den Ländern in Deutschland im dreijährigen Vergleich
Angemeldete Vermehrungsflächen der bedeutendsten Wintergetreide-Arten in den Ländern in Deutschland im dreijährigen Vergleich
W-Getreide D Vermehrung nach-AKST-fruart 2021-22-23vorl.pdf (55,9 KiB)
Jahresbericht 2022
Jahresbericht des VNS für 2022
70. Mitgliederversammlung des VNS am 8. Mai 2023 in Hannover
In Vertretung für den erkrankten Vorsitzenden Albrecht Brammer begrüßte sein Stellvertreter Arnd Kristian Lauenstein die Teilnehmer und führte gekonnt durch die Mitgliederversammlung und die anschließende Vortragstagung.
In seinen Grußworten hob Herr Meyer zu Vilsendorf als Vertreter des Landwirtschaftsministeriums auf die enorme Bedeutung der Saatguterzeugung ab. In Kürze soll hierzu auch ein Gespräch mit der ML-Spitze stattfinden, damit die Ministerin einen vertieften Einblick in diesen wichtigen Betriebszweig erhält. Neben einigen kurzen Ausführungen zu den möglichen EU-Saatgut-Richtlinien, GAP 2023, der Niedersächsischen Ackerbaustrategie möchte das Land den Leguminosenanbau in Niedersachsen fördern und hat hierzu mit der LWK Niedersachsen ein Projekt auf den Weg gebracht.
In Vertretung für Kammerpräsident Schwetje betonte Ulrich Löhr, der auch Vizepräsident des Niedersächsischen Landvolks ist, die vorbildliche Arbeit der Anerkennungsstelle in Niedersachsen. Das soll auch so bleiben und nicht durch unausgereifte Vorgaben aus Brüssel verkompliziert, teurer, ineffektiver und aus Sicht des Saatgutverbrauchers z.B. im Hinblick auf die Saatgutqualität verschlechtert werden. Gleichermaßen erteilte der Redner der Thematik Windauflagen bei fungiziden Beizmitteln eine klare Absage. Pflanzenschutzspritze und Drillmaschine seien schlicht nicht vergleichbar.
In seinem Jahresbericht hob A.K. Lauenstein neben den Punkten SUR (Sustainable Use Regulation, nachhaltige Verwendung von Pflanzenschutzmitteln), PRM (Plant Reproductive Material, sprich Saat- und Pflanzgut) und Beizthematik auf die Anstrengungen von Landes- und Bundesverband ab, die Wirtschaftlichkeit der Saatgutvermehrung zu verbessern. Hier sind Erosionserscheinungen, sprich Aufgabe oder Reduktion des Betriebszweigs Saatgutvermehrung, deutlich spürbar. Wissenschaftliche Analysen und Modellrechnungen belegen die angesprochenen Defizite.
Jahresrechnung 2022 und Haushaltsplanung 2023, vorgetragen von Geschäftsführer Willi Thiel, weisen einen soliden und verantwortungsvollen Umgang mit den zur Verfügung stehenden Finanzmitteln aus. Vorstand und Geschäftsführung werden auf Antrag der Rechnungsprüfer einstimmig entlastet.
Zum neunten Mal auf dem Programm der Mitgliederversammlung stand die Auszeichnung von besonders erfolgreichen niedersächsischen Vermehrungsbetrieben im Bereich der Saatgetreide-, Gräser- und Großkönigen Leguminosen-Vermehrung. Der stellv. Vorsitzende Arnd-Kristian Lauenstein stellte exemplarisch die Vorgehensweise bei der Auswahl der Betriebe und die verwendeten Kriterien, die umfassend die Saatgutqualitäten im Feld und im Labor berücksichtigten, vor. So dann nahmen Herr Löhr als Vertreter der Landwirtschaftskammer und des Landvolks, Herr Otte als Vertreter der Pflanzenzüchtung und Herr Meyer zu Vilsendorf als Vertreter des ML die Auszeichnung der einzelnen Betriebe vor. Gleichzeitig stellte Herr Lauenstein die Betriebe in Wort und Bild kurz und prägnant vor.
Die Betriebe in alphabetischer Reihenfolge sind: Wilhelm Günther, Lehmker Straße 8, Hanstedt II, 29525 Uelzen , die Gräflich Bernstorffschen Betriebe, Hauptstraße 6, 29471 Gartow Elbe, die Peper GbR, Uhlenbergfeld 21, 21439 Marxen und Wirtschaftsbetriebe Meppen, Gut Rupennest 1, 49762 Lathen.
Die Betriebe erhielten eine Urkunde ungerahmt und gerahmt so-wie ein Fachbuchpräsent. Das hochwertige Hoftorschild aus Messing wird den ausgezeichneten Betrieben vor Ort überreicht.
Da Herr Thiel zum 1.7.2023 als Geschäftsführer ausscheidet erteilt der Versammlungsleiter dem Ehrenvorsitzenden Wilhelm Lauenstein das Wort, der auf mehr als elf Jahre Geschäftsführertätigkeit von Willi Thiel zurückblickt. Ebenso spricht die Geschäftsführerin des BDS Frau Manuela Schneider anerkennende Worte aus. Beide betonen das hohe Maß an Sachverstand und enorme Fachwissen, das große Engagement und die Präzision mit welcher der scheidende Geschäftsführer seine Tätigkeiten ausgeübt hat. Herr Thiel bedankt sich bei Wilhelm Lauenstein und Frau Schneider aber auch bei der gesamten Saatgutwirtschaft und wünscht viel Erfolg und Durchhaltevermögen in dem immer schwieriger werden politischen Umfeld. Gerne nimmt er die Ehrenmitgliedschaft im VNS an. Ab dem 1.7.2023 tritt Dr. Matthias Benke, Leiter der Anerkennungsstelle, die Nachfolge in diesem Amt an.
Pünktlich um 11:00 Uhr schließt Herr Lauenstein die Versammlung.
Arnd Kristian Lauenstein, am Rednerpult, führte durch die Veranstaltung, hier bei der Auszeichnung der Vermehrungsbetriebe. Von links: Andres Otte, Ulrich Löhr und Henrich Meyer zu Vilsendorf von der Auswahlkommission überreichten Urkunde und Fachbuchpräsent.
Die prämierten Betriebe; von links: Johannes Robin, Martin Möllering (beide Wirtschaftsbetriebe Meppen, Lathen), Arnd Kristian Lauenstein (Stv. Vorsitzender VNS), Wilhelm Günther (Hanstedt II, Uelzen), Carl-Philipp Dicke-Wentrup (Gräfl. Bernstorffsche Betriebe, Gartow). Der Betrieb Peper GbR (Marxen) war zeitlich verhindert.
(c) alle Bilder: Willi Thiel
12. Gemeinsame Vortragstagung von VNS und Landwirtschaftskammer Niedersachsen am 8. Mai 2023 in Hannover
Im Rahmen der sehr interessanten Vortragstagung stellte Dr. Matthias Benke die vorläufigen Anmeldezahlen für die Wintergetreidevermehrungen vor. Danach geht die Wintergetreidevermehrungsfläche in Deutschland um etwa 4.000 ha auf nun 90.512 ha zurück. Nahezu alle Bundesländer, so auch Niedersachsen, sind von diesem Rückgang betroffen und bis auf Winterroggen auch alle Fruchtarten.
Besonders stark ist der Rückgang bei der Anlage von Dinkelvermehrungen. In 2023 wurden vorläufig 2029 ha zur Vermehrung angemeldet, im Vorjahr waren dies noch 4.974 ha. Hier traten 2022 erhebliche Vermarktungsprobleme auf, da das Angebot die Nachfrage erheblich überstieg und die Ableitung von Übermengen in den Futtertrog auch auf Grund begrenzter Schälkapazitäten nur bedingt möglich war.
Hauptthema der Vortragsveranstaltung war der Anbau von Sojabohnen. Frau Dr. Lena Sobko, die bei Ackermann Saatzucht für die Sojabohnenzüchtung zuständig ist, betonte, dass bei den Zuchtzielen die sichere Abreife im September, spätestens Oktober im Vordergrund steht. Mittlerweile sind in Deutschland 27 Sorten zugelassen, wobei hier im Wuchstyp begrenzte Typen (Determinate) im Vordergrund stehen, da hier eine gleichmäßigere und frühere Abreife gegeben ist.
Seitens der Anbauberatung wiesen Roul Gamser (IG Pflanzenzucht) und Jörg Gleitze (Geno-Saaten GmbH) insbesondere auf eine gesicherte Wasserversorgung während der lang andauernden Blühphase (20-40 Tage) und Samen-/Hülsenfüllungsphase (30-40 Tage) hin. Hier ist der Wasserverbrauch mit 5-8 mm/Tag enorm. Bezüglich Wasserbedarf ist die Sojabohne also eher vergleichbar mit Ackerbohnen denn mit Körnererbsen. Wenn die Samen in den Hülsen rascheln ist die Druschreife erreicht. Dann muss die Ernte auch rasch erfolgen, weil ansonsten hohe Verluste durch Aufplatzen der Hülsen entstehen. Der Drusch erfolgt je nach Feuchtegehalt, der aufgrund des hohen Fettgehalts der Samen nicht leicht erkennbar ist, bei Konsumware bei 12-15% und Vermehrungsware bei 16-18% Wassergehalt. Der Druschvorgang sollte mit 400-500 Upm bzw. 600-800 Upm und am besten mit einem Flex-Schneidwerk erfolgen. Insgesamt ist der Sojasamen sehr empfindlich, sodass dieser möglichst wenig bewegt werden soll und größere Fallhöhen zu vermeiden sind. Für Niedersachsen kommt wohl am ehesten die östliche bzw. nordöstliche Region in Frage. Hier ist für 2023 eine Anbaufläche von etwa 700 ha vorgesehen.
Dr, Matthias Benke
Frau Dr. L. Sobko
Jörg Gleitze
Roul Gamser
(c) alle Bilder: Willi Thiel
Präsentation von Frau Dr. L. Sobko
Präsentation von Dr. Matthias Benke
Präsentation von Roul Gamser
Einladung zur 12. gemeinsamen Saatguttagung der Landwirtschaftskammer Niedersachsen und des Verbandes Niedersächsischer Saatguterzeuger e. V. - zugleich 70. Mitgliederversammlung des VNS -
Wintergetreidevermehrung in Deutschland
3. Rundschreiben 2022
Sommergetreide-Vermehrung 2022
2. Rundschreiben 2022
1. Rundschreiben 2022
Saatgutvermehrung in Niedersachsen: Vermehrungsprofis werden ausgezeichnet
Für Ihre Verdienste für die erstklassige Vermehrung von Saatgetreide, Gräser und Großkönige Leguminosen wurden vier niedersächsische Betriebe bereits im Rahmen der 69. Mitgliederversammlung am 10. Mai u.a. von Kammerpräsident Gerhard Schwetje geehrt. Am 30.6. erhielten diese vier Betriebe, im Folgenden alphabetisch genannt, im Rahmen einer Betriebsrundfahrt ein hochwertiges Hofschild aus Messing
Albrecht Brammer, Walsrode (Heidekreis): Der Betrieb bewirtschaftet eine landwirtschaftliche Nutzfläche von 285,25 ha, davon 240 ha Ackerfläche. Als Selbstaufbereiter werden dort rund 3.000 Tonnen pro Jahr saatfertig gemacht. Familie Brammer produziert seit den 1970-er Jahren Saatgut. Aufbereitet werden Stamm-, Vorstufen- und Basisvermehrungen von Wintergerste, Winterroggen, Sommergerste, Winterweizen, Sommerroggen und Hafer.
Außerdem werden Mais im Vertragsanbau sowie Zuckerrüben angebaut und Grassamen-Vermehrung betrieben (hier mit dem stv. Vorsitzenden Arnd-Kristian Lauenstein).
Hermann Saucke, Tosterglope (Kreis Lüneburg): Der Betrieb bewirtschaftet eine landwirtschaftliche Nutzfläche von120 ha mit den Fruchtarten Saatweizen, Saattriticale und Pflanzkartoffeln. Außerdem werden Mais und Zuckerrüben angebaut (gemeinsam mit Ehefrau Annette).
Astrid Schrötke, Natendorf (Kreis Uelzen): Im Betrieb werden 95 ha landwirtschaftliche Nutzfläche bewirtschaftet, davon 45 ha Vermehrungsfläche mit Wintergerste, Winterweizen. Dinkel, Ackerbohne und Erbse. Der Betrieb wird ökologisch bewirtschaftet, die Auszeichnung erhielt Schrötke für die hervorragende Vermehrung großkörniger Leguminosen (mit dem VNS-Vorsitzenden Albrecht Brammer und Stellvertreter).
Henning Teuwsen, Bleckede (Kreis Lüneburg): Der Betrieb bewirtschaftet eine landwirtschaftliche Nutzfläche von 300 ha, davon 100 ha Getreide und davon 52 ha Vermehrung. Vermehrt werden Wintergerste, Winterweizen, Wintertriticale und Sommerhafer.
Eingeflossen in die Bewertung sind alle Vermehrungsschläge der Betriebe mit allen gesetzlich vorgeschrieben Qualitätskriterien wie Sortenreinheit, Freiheit von Besatz, Gesundheit und wie im Betrieb Brammer, der das Getreide selbst aufbereitet, Keimfähigkeit Reinheit, Besatz etc. Hier hatten die Betriebe sich die Note sehr gut erarbeitet und machen somit auch Werbung für hervorragendes Saatgut aus Niedersachsen.
Sommergetreide-Vermehrung 2022 in Niedersachsen
Wintergetreide-Vermehrung 2022 Niedersachen (Artikel)
Bericht zur 11. Gemeinsamen Saatguttagung der LWK und des Verbandes Niedersächsischer Saatguterzeuger (VNS) - zugleich 69. Mitgliederversammlung des VNS
Am 10.05.2022 fand in Uelzen-Veerßen die 11. Gemeinsame Saatguttagung der LWK und des Verbandes Niedersächsischer Saatguterzeuger (VNS) - zugleich 69. Mitgliederversammlung des VNS – statt, zu welcher der Vorsitzende Albrecht Brammer zahlreiche Gäste begrüßen konnte.
In seinem Grußwort ging der Kammerpräsident zunächst auf strukturelle und personelle Änderungen in der LWK ein, die insbesondere den Geschäftsbereich Landwirtschaft betreffen. Hier wurden im Sektor Pflanze zwei zusätzliche Fachbereiche geschaffen, die prioritär den Themenbereichen Klimaschutz und Wassermanagement gewidmet sind.
Herr Schwetje würdigte sodann die Verdienste des langjährigen Leiters der Anerkennungsstelle Willi Thiel, der ab 1991 bis zu seinem Eintritt in den Ruhestand (31.03.2022) sich regional, national und international mit großem Sachverstand und Engagement für Belange des Saatguts einsetzte und die Geschicke der Anerkennungsstelle lenkte. Gleichzeitig stellte der Kammerpräsident Herrn Dr. Benke als neuen Leiter der Anerkennungsstelle vor.
Im Hinblick auf die anstehenden Themen in der anschließenden Vortragstagung „Stichwort Strukturwandel in der Landwirtschaft“ wurden die Schritte, Überlegungen und Bemühungen rund um den niedersächsischen Weg, in welchen sich auch der zweite Referent der Vortragstagung, Herr Dr. Holger Buschmann als Vorsitzender des NABU Niedersachsen intensiv eingebracht hat, skizziert. Wesentlich war für KP Schwetje der Dialog, das Miteinander, um schließlich erfolgreich zu sein, ein Gegeneinander erscheint nicht hilfreich.
Im Rahmen der Abhandlung der Regularien, in welcher als Besonderheit der junge Landwirtschaftsmeister Arne Beecken neu in den Vorstand gewählt wurde, stand zum achten Mal auf dem Programm der Mitgliederversammlung die Auszeichnung von besonders erfolgreichen niedersächsischen Vermehrungsbetrieben im Bereich der Saatgetreide-, Gräser- und Großkönigen Leguminosen-Vermehrung. Der stellv. Vorsitzende Arnd-Kristian Lauenstein stellte exemplarisch die Vorgehensweise bei der Auswahl der Betriebe und die verwendeten Kriterien, die umfassend die Saatgutqualitäten im Feld und im Labor berücksichtigten, vor. So dann nahmen Herr Schwetje als Vertreter der Landwirtschaftskammer, Herr Brammer als Vertreter des Verbands und Herr Otte als Vertreter der Züchtung die Auszeichnung der einzelnen Betriebe vor. Gleichzeitig stellte Herr Lauenstein die Betriebe in Wort und Bild kurz und prägnant vor. Die Betriebe in alphabetischer Reihenfolge sind: Albrecht Brammer, Baitgersweg 8, 29699 Walsrode, Hermann Saucke, Im alten Dorfe 1, 21371 Tosterglope, Astrid Schrötke, Hohenbünstorf 2b, 29587 Natendorf sowie Henning Teuwsen, Bei der Kirche 7, 21354 Bleckede. Die Betriebe erhielten eine Urkunde ungerahmt und gerahmt sowie ein Fachbuchpräsent. Das hochwertige Hoftorschild aus Messing wird den ausgezeichneten Betrieben vor Ort überreicht.
Der Betrieb Albrecht Brammer bewirtschaftet eine landwirtschaftliche Nutzfläche von 285,25 ha, davon Ackerfläche: 240 ha. Als Selbstaufbereiter werden dort ca. 3.000 to/Jahr saatfertig gemacht. Der Betrieb Brammer produziert seit den 1970-er Jahren Saatgut. Aufbereitet werden Stamm-, Vorstufen- und Basisvermehrungen von Wintergerste, Winterroggen, Sommergerste, Winterweizen, Sommerroggen und Hafer.
Außerdem werden Mais im Vertragsanbau, Zuckerrüben angebaut und Grassamen-Vermehrung betrieben
Der Betrieb Hermann Saucke bewirtschaftet eine landwirtschaftliche Nutzfläche von120 ha mit den Fruchtarten Saatweizen, Saattriticale und Pflanzkartoffeln. Außerdem werden Mais und Zuckerrüben angebaut.
Der Betrieb Teuwsen bewirtschaftet eine landwirtschaftliche Nutzfläche von 300 ha, davon 100 ha Getreide und davon 52 ha Vermehrung. Vermehrt werden Wintergerste, Winterweizen, Wintertriticale und Sommerhafer.
Im Betrieb Astrid Schrötke werden 95 ha landwirtschaftliche Nutzfläche bewirtschaftet davon 45 ha Vermehrungsfläche mit Wintergerste, Winterweizen. Dinkel, Ackerbohne und Erbse. Der Betrieb wird ökologisch bewirtschaftet und die Auszeichnung wurde für die hervorragende Vermehrung großkörniger Leguminosen verliehen.
In der anschließenden Vortragstagung berichteten Jens Knieke von der Bezirksstelle Uelzen und Dr. Benke über den Stand der Saatgutvermehrung und Neuerungen im Saatgutrecht. Bemerkenswert in den neu angemeldeten Vermehrungsvorhaben ist u.a., dass insbesondere die Winterrapsvermehrungen in erheblichem Umfang in wärmere Gefilde nach Süddeutschland oder Frankreich verlagert wurden (Absicherung hoher Befruchtungsraten). Die Wintergetreidevermehrung in Niedersachsen und Deutschland wurde vorläufig nach Dr. Benke etwas reduziert. Besonders stark zurückgenommen wurde die Vermehrung von Winterroggen reduziert (-15%). Insgesamt wurden in Deutschland vorläufig 93.598 ha angemeldet (2021: 98.170 ha, 2020: 102.742 ha), also zum zweiten Mal hintereinander weniger als 100.000 ha in die Vermehrung gestellt. In Niedersachsen wurden vorläufig 14.977 ha angemeldet und Niedersachsen hat damit weiterhin bundesweit die Spitzenstellung auch bei diesen Früchten behauptet. Die Neuerungen im Saatgutrecht betreffen insbesondere Hybridweizen basierend auf cytoplasmatischer Pollen-Sterilität, seit Jahren bekannt bei vielen Fremdbefruchterarten. Unverständnis bereitet hier, dass die Anforderungen im Sinne des Schutzes des Saatgutverbrauchers deutlich weicher gehandhabt werden sollen im Vergleich zur Hybridgerste.
Haupthemen der Vorträge waren „Strukturwandel in der Landwirtschaft -Wie sieht die Zukunft aus? aus Sicht des Landwirts (Gerhard Schwetje) und aus Sicht des Naturschutzes (Dr. Holger Buschmann, NABU Niedersachsen). Bei allen Unterschieden waren sich beide Referenten einig, dass Naturschutz nur mit der Landwirtschaft geht. Ausdrücklich wünscht Dr. Buschmann keine flächendeckenden Landschaftspflege-Höfe in Deutschland, sondern würde diese Aufgabe lieber bei den landwirtschaftlichen Betrieben sehen. Allerdings machte der NABU-Fachmann mehrfach deutlich, dass das Artensterben insbesondere bei den Insekten, was Artenvielfalt, Insektenbiomasse und Anzahl der Individuen betrifft, das Ökosystem erheblich, wenn nicht dramatisch und existenzgefährdend für alle Lebewesen bedroht und das eine Umkehr essentiell sei. Nach vorliegenden Studien spielt gerade in der Agrarlandschaft die Bedrohung der Insektenwelt eine sehr große Rolle. Gleichermaßen betonten beide Referenten, dass praktizierter Naturschutz durch die Landwirte gerecht honoriert werden muss und sich nicht auf Ertragsausfälle beschränken darf. Eines von vielen Problemen sind neben der Finanzierung auch die gesellschaftliche Akzeptanz von gelebtem Naturschutz durch Landwirte durch die Bevölkerung. Im Auditorium wurde zudem teilweise die zweifelhafte Rolle der mächtigen Discounter und des LEHs angeprangert. Die Sorge bei vielen Landwirte ist groß, dass die berechtigte Forderung nach höheren Lebensmittelpreisen, möglicherweise zu noch mehr Importen von Rohstoffen aus dem Ausland mit allen negativen Folgen (Stichwort „Abholzungen in der Amazonas-Region“) führt. Weiterhin forderten die anwesenden Vermehrer nachhaltige Planungssicherheiten.
Insgesamt war die Diskussion sehr rege, also Themenwahl und Auswahl der Redner passten hervorragend.
Die Tagungsteilnehmer verfolgten mit großem Interesse die Vorträge.
Der stv. Vorsitzende Arnd-Kristian Lauenstein stellt die prämierten, besonders erfolgreichen Vermehrungsbetriebe vor
Zur Vermehrung 2022 in Niedersachsen angemeldete Wintergetreide-Flächen im Vergleich zu den beiden Vorjahren (in ha)
Einladung zur 11. gemeinsamen Saatguttagung der Landwirtschaftskammer Niedersachsen und des Verbandes Niedersächsischer Saatguterzeuger e. V. - zugleich 69. Mitgliederversammlung des VNS -
3. Rundschreiben 2021
Premium-Vermehrungsbetriebe für Saatgut ausgezeichnet
Am 30.06.2021 war es nun soweit. Den bereits während der digitalen Mitgliederversammlung des VNS am 10.02.2021 ausgezeichneten niedersächsischen Vermehrungsbetriebe konnten nun auch Urkunde, Hofschild (s. Bild) und Buchpräsent überreicht werden. Für den Verband Niedersächsischer Saatguterzeuger waren der Vorsitzende Albrecht Brammer und sein Stellvertreter Arnd-Kristian Lauenstein und für die Landwirtschaftskammer Niedersachsen Willi Thiel, Leiter der Anerkennungsstelle für Saat- und Pflanzgut, dabei. Ausgezeichnet als Premium-Vermehrungsbetriebe Saatgetreide wurden die Betriebe (in alphabetischer Reihenfolge) Christoph Habermann (Algermissen), Ralf Ohlms (Schellerten) und Frederik Platte (Hülsede). Für den Bereich Leguminosensaatgut erhielten die Biohöfe Oldendorf in Natendorf mit den Geschäftsführern Reiner Bohnhorst und Per Morten Haram diese Auszeichnung. Die vier genannten Betriebe ragten aus über 850 Vermehrungsbetrieben für Saatgut in der Ernte 2020 besonders positiv heraus (s. Bilder). In die Beurteilung eingeflossen sind sämtliche fachlichen und gesetzlich vorgeschriebenen Kriterien, die bei der Vermehrung besonders zu berücksichtigen sind. Zu nennen sind hier neben dem besonders guten allgemeinen Eindruck der Flächen, das Freisein von Besatz mit z. B. Fremdgetreide, Fremdsorten, besonderen Unkräutern/Ungräsern und ein einwandfreier Gesundheitszustand.
Seit 2015 verleihen die Landwirtschaftskammer Niedersachsen und der VNS diese Auszeichnung.
Johanna Ohlms, hier stellvertretend für den Betrieb Ohlms in Schellerten, die daneben auch in der Bewirtschaftung von Naturschutzflächen mit den Rindviehrassen Aubrac (im Hintergrund) und Highland Cattles aktiv sind.
Christoph Habermann betreibt erfolgreich verschiedene Geschäftsfelder, so auch in großem Umfang die Vermehrung von Getreide
Frederik Platte bereitet das Getreidesaatgut auch selbst auf und erzielt auf dem Feld und im Labor beste Ergebnisse.
Reiner Bohnhorst hat mit seinem Geschäftspartner Per Morten Haram in den letzten Jahren auch die Saatgutvermehrung nicht nur bei Leguminosen auf den Biohöfen Oldendorf erheblich ausgeweitet.
115 Jahre Saatgutanerkennung in der Landwirtschaftskammer in Hannover
Artikel: 115 Jahre Saatgutanerkennung in der Landwirtschaftskammer in Hannover (118,8 KiB)